Constanze Wagner: Werkschau einer bedeutenden Künstlerin

Constanze Wagner ist eine der bedeutendsten Künstlerinnen in Germering. Sie ist Gründerin des Kunstkreises und erhielt 1988 den Kulturpreis der Stadt Germering. Der Kunstkreis und die VHS präsentieren nun in der Ausstellung „Constanze Wagner: Retrospektive“ Ausschnitte aus ihrem umfassenden Werk .

Zahlreiche Besucher kamen zur Vernissage

Oberbürgermeister Andreas Haas begrüßte bei der Vernissage im Forum der Stadthalle die zahlreichen Besucher der Ausstellung und verwies in seiner Rede auf die Verdienste von Constanze Wagner für die Stadt Germering.

Oberbürgermeister Andreas Haas überreicht Constanze Wagner einen Blumenstrauß
Oberbürgermeister Andreas Haas überreicht Constanze Wagner einen Blumenstrauß

Zahlreiche Ausstellungen mit der VHS Germering

Evi Seidl, Geschäftsführerin der VHS erzählte von den zahlreichen Projekten, die die Künstlerin gemeinsam mit ihren Schüler*innen in 41 Jahren geschaffen hat. Erst im März hatte die Malgruppe die Ausstellung „Kunst aus Papier“ in der Stadthalle präsentiert.

Besondere Aufmerksamkeit erregte 2011 die Ausstellung „Einen Schmetterling habe ich hier nicht gesehen“. Sie wurde unter anderem auch in Brandenburg und Erfurt gezeigt. In einem Interview, das Vera Greif zum gleichnamigen Film mit Constanze Wagner führte, sagte die Künstlerin: „Die einzig mögliche Ausdrucksweise für diese Gräueltaten und deren Folgen ist für mich persönlich die Bildsprache. Weil die Bildsprache noch eine andere Ebene berührt, ohne Worte.“

Constanze Wagner und Eva-Maria Kränzlein
Constanze Wagner und Eva-Maria Kränzlein

Politisches Bewusstsein kam erst in Deutschland

In ihrer Laudatio ging die 2. Kunstkreis-Vorsitzende Vera Greif vor allem auf das politische Denken der Künstlerin ein. So erzählte sie von den Anfängen in Südafrika, als Constanze Wagner nach eigener Aussage noch völlig „bewusstlos“ war und von den politischen Unruhen im Land nichts mitbekam. Ihr ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit und das politische Bewusstsein seien erst später, als sie mit Mann und Kind längst nach Deutschland übergesiedelt war, gekommen. Seither setze sich die Künstlerin immer wieder mit politischen Themen, insbesondere Kriegsverbrechen und deren Folgen, auseinander.

Greif berichtete von den vielen politischen Aktionen Wagners in Germering, auf nationaler und internationaler Ebene. Eine ihrer wichtigsten Aktionen sei 1997 ihr Beitrag zur lokalen Agenda 21 gewesen.

Humor und Denken in der Kunst

Am Ende ihrer Rede war es Greif wichtig, auch auf den „unvergleichlichen“ Humor der Künstlerin einzugehen. Augenzwinkernd, bissig und manchmal auch zynisch könne dieser Humor sein. Mit unglaublicher Beobachtungsgabe und scharfem Blick nehme Constanze Wagner die Menschen und Dinge ins Visier. Daraus entstünden Zeichnungen und Bilder zum Schmunzeln und Lachen, aber auch immer zum Nachdenken. Und genau darum ginge es der Künstlerin auch: „Künstler müssen nachdenken, nicht nur oberflächlich arbeiten. Sie müssen sich auf einer anderen Ebene bewegen, denn die bildende Kunst ist nun einmal eine andere Ebene. Wenn man nur so vor sich hin malt, hat man keine Tiefe. Künstler müssen denken“, so Wagner.

Constanze Wagner als Lehrerin

Kunstkreis-Vorsitzender Lutz Walczok ergänzte die Laudatio mit Erfahrungen als langjähriger Teilnehmer der Malgruppe von Constanze Wagner. Mit viel Humor schilderte er die Zusammenarbeit und drückte dabei seine Wertschätzung für Constanze Wagner als Mensch und Künstlerin aus. Als Lehrerin eröffne sie ihren Schüler*innen immer wieder neue Wege und Möglichkeiten, die stets zur Weiterentwicklung jedes Einzelnen beitrügen. Dabei drücke sie nie ihren eigenen Stempel auf, sondern rege dazu an, noch einmal über die Arbeit nachzudenken.

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